Gehören Sie zu den Menschen, die den Thermostat immer hochdrehen? Oder schwitzen Sie mitten im Winter im T-Shirt?

Wir alle kennen zwar die typische Körpertemperatur von 98,6 Grad im Inneren, aber das entspricht nicht unbedingt dem, wie wir uns äußerlich fühlen. Ob einem heiß oder kalt ist, ist in der Regel eine subjektive Angelegenheit und selten ein Grund zur Sorge.

Allerdings gibt es bestimmte medizinische Bedingungen, die beeinflussen können, wie heiß oder kalt man sich fühlt.

Die Wechseljahre können, wie Sie wahrscheinlich wissen, Hitzewallungen verursachen – eine kurze, intensive Wärme, die das Herz zum Rasen und den Körper zum Schwitzen bringt. Bei manchen Frauen können Hitzewallungen in den Wechseljahren bis zu einem Jahrzehnt andauern.

Bei einer Hyperthyreose, bei der die Schilddrüse zu viele Hormone produziert, kann der Stoffwechsel des Körpers beschleunigt werden, so dass man sich ständig heiß fühlt.

Bei einer Hypothyreose hingegen – wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, um den Körper zu regulieren – kann man sich kalt fühlen.

Bestimmte Tumore, die Hormone oder Adrenalin absondern, können ebenfalls das Gefühl hervorrufen, ständig heiß zu sein. Das ist zwar möglich, aber auch sehr selten.

Auch Ihre Ernährung kann einen Einfluss darauf haben, wie heiß oder kalt Sie sich fühlen. Wenn Sie ein Kaloriendefizit haben, um Gewicht zu verlieren, fühlen Sie sich vielleicht kälter als sonst.

Das gleiche gilt für das Maß an Bewegung. Wenn Sie viel Sport treiben und Ihr Körper ständig Kalorien verbrennt, können Sie sich kalt fühlen.

Wärme- und Kältegefühle gehören zum Leben dazu und können sich mit dem Alter, dem Gewicht und der körperlichen Aktivität verändern. Aber wenn Sie eine plötzliche Veränderung bemerken, vor allem, wenn sie von anderen ungewöhnlichen Symptomen begleitet wird, wie z. B. einem signifikanten, ungewollten Gewichtsverlust, auffälligen Veränderungen in Ihren Darmgewohnheiten oder Muskelkrämpfen oder Müdigkeit, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Lawrence Kirschner ist klinischer Endokrinologe am Wexner Medical Center der Ohio State University und Professor am Ohio State College of Medicine.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.