Angstsymptome können bei bis zu 65 % der Patienten mit Schizophrenie auftreten und die Schwelle für die Diagnose verschiedener komorbider Angststörungen, einschließlich Zwangsstörungen und posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS), erreichen. Wir befassen uns mit der klinischen Präsentation, der Diagnose, der Neurobiologie und der Behandlung von Angstzuständen bei Patienten mit Schizophrenie, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Pharmakotherapie liegt. Die Prävalenz von Angststörungen (auf Syndrom-Ebene) bei Schizophrenie wird auf bis zu 38 % geschätzt, wobei die soziale Angststörung (SAD) am häufigsten vorkommt. Der Schweregrad der Positivsymptome kann mit dem Schweregrad der Angstsymptome korrelieren, aber Angst kann auch unabhängig von psychotischen Symptomen auftreten. Angst kann zwar mit einem höheren Maß an Einsicht einhergehen, wird aber auch mit einer erhöhten Depression, Suizidalität, Inanspruchnahme medizinischer Leistungen und kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht. Bei Patienten mit Angstsymptomen ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie auch andere internalisierende Symptome aufweisen, im Gegensatz zu externalisierenden Symptomen. Die Diagnose von Angstzuständen bei Schizophrenie kann sich als schwierig erweisen, da Positivsymptome Angstzustände verschleiern, ein geringeres Maß an emotionaler Ausdrucksfähigkeit und Kommunikation die Diagnose erschwert und eine Verwechslung mit Akathisie möglich ist. Eine höhere diagnostische Ausbeute kann durch eine Beurteilung nach Abklingen der akuten Psychosephase sowie durch die Verwendung von Screening-Fragen und störungsspezifischen Selbstauskünften erzielt werden. Bei Schizophreniepatienten mit Angstzuständen gibt es Hinweise auf eine unteraktive Angstschaltung bei angstauslösenden Reizen, aber eine erhöhte autonome Reaktionsfähigkeit und eine erhöhte Reaktionsfähigkeit auf neutrale Reize. Jüngste Erkenntnisse deuten auf die Gene für den Serotonintransporter (SERT), den Brain-Derived Neurotropic Factor (BDNF) und den Serotonin-1a-Rezeptor (5HT1a) hin, sind aber noch vorläufig und müssen noch repliziert werden. Es gibt nur wenige randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) zur Psychotherapie von Angstsymptomen oder -störungen bei Schizophrenie. Was die Pharmakotherapie betrifft, so haben Daten aus einigen wenigen randomisierten und offenen Studien gezeigt, dass Aripiprazol und Risperidon bei zwanghaften und sozialen Angstsymptomen und Quetiapin und Olanzapin bei generalisierten Ängsten wirksam sein können. Ältere Wirkstoffe wie Trifluoperazin können ebenfalls komorbide Angstsymptome reduzieren. Zu den alternativen Optionen gehört die Ergänzung von Antipsychotika durch selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), obwohl die Erkenntnisse auf wenigen randomisierten Studien, kleinen offenen Studien und Fallserien beruhen und im Hinblick auf Cytochrom-P450-Interaktionen und QTc-Intervall-Verlängerung Vorsicht geboten ist. Auch eine Augmentation mit Buspiron und Pregabalin kann in Betracht gezogen werden. Die Diagnose und Behandlung von Angstsymptomen und -störungen bei Schizophrenie ist ein wichtiger und oft vernachlässigter Aspekt der Behandlung von Schizophrenie.

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