Der wohl größte Jazz-Schlagzeuger aller Zeiten, der legendäre Buddy Rich, hat seine Liebe zur Musik durch die Hingabe seines Lebens an die Kunst bewiesen. Seine Karriere erstreckte sich über sieben Jahrzehnte und begann, als Rich 18 Monate alt war, und dauerte bis zu seinem Tod im Jahr 1987. Obwohl er nie formellen Unterricht erhielt und sich weigerte, außerhalb seiner Auftritte zu üben, konnte Rich mit bemerkenswerter Geschwindigkeit und Geschicklichkeit spielen.
Als Bernard Rich am 30. September 1917 als Sohn der Varietékünstler Robert und Bess Rich geboren, wurde der berühmte Schlagzeuger schon in sehr jungen Jahren dem Publikum vorgestellt. Im Jahr 1921 war er mit seiner Varieténummer „Traps the Drum Wonder“ bereits ein erfahrener Solokünstler. Dank seines natürlichen Rhythmusgefühls trat Rich bereits im Alter von vier Jahren regelmäßig am Broadway auf. Auf dem Höhepunkt seiner frühen Karriere war Rich der zweithöchstbezahlte Kinderentertainer der Welt.
Richs Jazzkarriere begann 1937, als er mit Joe Marsala im New Yorker Hickory House spielte. Bis 1939 war er Mitglied der Band von Tommy Dorsey, und später spielte er mit Jazzgrößen wie Dizzy Gillespie, Charlie Ventura, Louis Armstrong und Gene Krupa. In den späten 40er Jahren war Rich regelmäßig in Jazz at the Philharmonic zu sehen. Er trat auch in Hollywood-Filmen wie Symphony of Swing (1939), Ship Ahoy (1942) und How’s About It (1943) auf.
In den 1960er und 70er Jahren tourte Rich mit seinen eigenen Bands und eröffnete zwei Nachtclubs, Buddy’s Place und Buddy’s Place II. Beide Clubs waren regelmäßig bis auf den letzten Platz mit Fans des großen Meisterschlagzeugers gefüllt. Nach der Eröffnung von Buddy’s Place II nahm Rich neue Stücke mit Rockelementen in sein Repertoire auf, womit er seine Fähigkeit unter Beweis stellte, sich dem wechselnden Geschmack seines Publikums anzupassen und sich als großer Rockschlagzeuger zu etablieren.
Bekannt für seinen bissigen Humor, war Rich ein Favorit in mehreren Fernseh-Talkshows, darunter die Tonight Show mit Johnny Carson, die Mike Douglas Show, die Dick Cavett Show und die Merv Griffin Show. Bei diesen Auftritten unterhielt Rich das Publikum durch seine ständigen Wortgefechte mit den Moderatoren und seine Sticheleien gegen verschiedene Popsänger.
Dieser berühmte Musiker erhielt im Laufe seiner Karriere herausragende Anerkennung. Der Downbeat Magazine Hall of Fame Award, der Modern Drummer Magazine Hall of Fame Award und der Jazz Unlimited Immortals of Jazz Award sind nur einige seiner zahlreichen Auszeichnungen. Internationale Aufmerksamkeit erlangte Rich durch Meisterkompositionen wie sein 10-minütiges West Side Story-Medley. Während seiner langen Karriere tourte Rich rund um den Globus und trat vor Millionen von Fans und mehreren Staatsoberhäuptern auf, darunter der König von Thailand, die Königin von England, Franklin Roosevelt, John F. Kennedy, Ronald Regan und König Hussein von Jordanien.
Am 2. April 1987 starb Rich an Herzversagen, nachdem er wegen eines bösartigen Gehirntumors operiert worden war. Sein langjähriger Freund Frank Sinatra hielt die Trauerrede bei Richs Beerdigung. Heute ist Buddy Rich als einer der größten Musiker der Geschichte in Erinnerung geblieben. Der Jazzlegende Gene Krupa zufolge war Rich „der größte Schlagzeuger, der jemals geatmet hat“.