Hintergrund: Die Diagnose von Bauchwandhernien ist nicht immer eindeutig und kann zusätzliche Untersuchungsmethoden erfordern. Echtzeit-Ultraschall ist genau, nicht-invasiv, relativ kostengünstig und leicht verfügbar. Der Wert des Ultraschalls als zusätzliches Hilfsmittel bei der Diagnose von Bauchwandhernien sowohl bei prä- als auch bei postoperativen Patienten wurde untersucht.
Studiendesign: Es wurde eine retrospektive Analyse von 200 Patienten durchgeführt, die am Hernia Institute of Florida behandelt wurden. In diesen Fällen war Ultraschall zur Unterstützung des Fallmanagements eingesetzt worden. Untersucht wurden Patienten ohne vorangegangene Hernienoperation sowie Patienten mit frühen und späten Beschwerden nach der Herniorrhaphie. Patienten mit offensichtlichen Hernien wurden ausgeschlossen. Zu den Indikationen für eine Ultraschalluntersuchung gehörten Patienten mit Bauchschmerzen ohne tastbare Hernie, eine tastbare Masse fragwürdiger Ätiologie und Patienten mit übermäßigen Schmerzen oder übermäßiger Schwellung in der frühen postoperativen Phase. Je nach den Ergebnissen der körperlichen Untersuchung und der Ultraschalluntersuchung wurden die Patienten operiert oder konservativ behandelt. Es werden Fälle diskutiert, in denen die Ultraschallbefunde den Entscheidungsprozess beeinflussten, indem sie klinische Befunde bestätigten oder die Diagnose und den Behandlungsplan änderten.
Ergebnisse: Von den 200 Patienten klagten 144 nur über Schmerzen und bei der körperlichen Untersuchung war keine Hernie oder Masse tastbar. Von diesen 144 Patienten mit alleinigen Schmerzen wurde bei 21 eine Hernie bei der US-Untersuchung festgestellt und sie wurden zur Operation überwiesen. Die 108 Patienten mit negativem Ultraschallbefund wurden konservativ mit Ruhe, Wärme und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt, was in den meisten Fällen zu hervorragenden Ergebnissen führte. Von den 56 verbleibenden Patienten, die eine Masse mit oder ohne Schmerzen hatten, wurden bei 22 mittels Ultraschalluntersuchung Hernien festgestellt. Bei den anderen 34 war die Ätiologie der Masse keine Hernie.
Schlussfolgerungen: Der Bauchwand-Ultraschall ist ein wertvolles Instrument im Behandlungsschema von Patienten, bei denen die Diagnose einer Bauchwandhernie unklar ist. Therapeutische Entscheidungen können durch die Ultraschallbefunde beeinflusst werden, was eine effizientere und wirtschaftlichere Behandlung ermöglicht, indem die klinische Behandlung beschleunigt wird.