Was Mickeys Aussehen angeht, so sieht man in Plane Crazy weder seine kultigen weißen Handschuhe noch seine übergroßen Schuhe. Er hatte in dieser Zeit noch nicht einmal eine einheitliche Anzahl von Fingern, die zwischen vier und fünf schwankte. Erst später einigte man sich schließlich auf drei Finger und einen Daumen. Was Mickeys Schuhe betrifft, so wurde sein Markenzeichen im zweiten Mickey-Cartoon, The Gallopin‘ Gaucho (1928), eingeführt und hat ihn seitdem fast immer begleitet. Aber wann kamen Mickeys Handschuhe ins Spiel? Im Zeichentrickfilm The Opry House aus dem Jahr 1929 traten die Handschuhe erstmals als Teil seines Bühnenkostüms auf, hatten aber den zusätzlichen Effekt, dass sie seine Hände von seinem Körper unterschieden. Sein Markenzeichen, die Handschuhe, wurden im folgenden Kurzfilm When the Cat’s Away (1929) zu einem festen Bestandteil seines Designs und sind es bis heute geblieben. Natürlich wurde auch Mickeys Gesicht einigen Veränderungen unterzogen. Anders als in Plane Crazy, wo seine Augen fast das gesamte Gesicht einnehmen, wurden seine Augen in Steamboat Willie als kleine, schwarze Ovale umgestaltet, was Mickey eine größere Bandbreite an Gesichtsausdruck verleiht.
Ab 1929 begann die Ära der „Kulleraugen“ von Mickey Mouse. „Pie-cut eyes“ wurden vor allem in Print-Cartoons verwendet, während die animierten Kurzfilme Mickey mit den bereits erwähnten schwarzen ovalen Augen zeigten. Dies war Teil des „Tintenklecks-Cartoon-Stils“, der in den 1930er Jahren ein weit verbreitetes Prinzip der Figurengestaltung war und nicht typisch für den modernen Zeichentrickfilm (mit Ausnahme einiger der neuesten Micky-Maus-Kurzfilme). Dieser Stil geht oft Hand in Hand mit der „Gummischlauch“-Animation, die sich darauf bezieht, dass die Gliedmaßen einer Figur wie ein Gartenschlauch fließen und sich wie Gummi dehnen. Diese Zeichentrickfilme neigten zu Unsinn und Slapstick; so konnte eine atmende Kuh einem sich aufblasenden Ballon ähneln oder die Dielen eines Hauses sich biegen, als wären sie aus Papier. Die „Gummischlauch“-Zeichentrickfilme wurden schnell zum neuen Industriestandard und wurden mit Mickey bis 1939 fortgesetzt, wobei die letzten Überreste davon in Society Dog Show zu sehen waren, als Walt und sein Team zu einer realistischeren Darstellung ihrer Figuren übergingen.