Wir wollten die Lateralität des dACC bei typisch sich entwickelnden Kindern und ihre geschlechts- und altersbedingten Unterschiede mit einer Stichprobe von 84 rechtshändigen Kindern (6-16 Jahre, 42 Jungen) aufklären. Zunächst wiederholten wir den bei Erwachsenen beobachteten Befund, dass die Asymmetrie der Dichte der grauen Substanz im dACC regionalspezifisch war: nach links (links > rechts) in seinem oberen Teil, nach rechts (links < rechts) in seinem unteren Teil. Die Analyse der intrinsischen Konnektivität dieser Regionen ergab ferner regionsspezifische asymmetrische Konnektivitätsprofile im dACC sowie Unterschiede zwischen den Geschlechtern und dem Alter. Insbesondere die Konnektivität des oberen dACC mit dem frontoparietalen Netzwerk und die Konnektivität des unteren dACC mit dem visuellen Netzwerk sind nach rechts gerichtet. Die überlegene dACC-Konnektivität mit dem Standardnetzwerk (lateraler temporaler Kortex) war in der linken Hemisphäre stärker beteiligt. Im Gegensatz dazu war die inferiore dACC-Konnektivität mit dem Standardnetzwerk (anteriorer medialer präfrontaler Kortex) mehr zur rechten Hemisphäre hin lateralisiert. Die obere dACC-Konnektivität mit dem lateralen visuellen Kortex war bei Mädchen deutlicher über beide Hemisphären hinweg ausgeprägt als bei Jungen. Diese Verbindung veränderte sich bei Jungen mit dem Alter von einer rechtsprominenten zu einer linksprominenten Asymmetrie, während sich bei Mädchen die Verbindung von einer linksprominenten zu einer nicht asymmetrischen Verbindung entwickelte. Diese Ergebnisse unterstreichen nicht nur die Komplexität und Lateralität des dACC, sondern geben auch Einblicke in die dynamischen Struktur-Funktions-Beziehungen während der Entwicklung.

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