Polychlorierte Biphenyle sind synthetische Chlorkohlenwasserstoffverbindungen, deren kommerzielle Herstellung in den dreißiger Jahren begann und die in der elektrotechnischen Industrie weit verbreitet waren. Obwohl ihre Produktion vor über 25 Jahren eingestellt wurde, wurden diese Verbindungen im Stockholmer Übereinkommen in die Liste der persistenten organischen Schadstoffe (POPs) aufgenommen. Aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber chemischem und biologischem Abbau, ihrer Fähigkeit zur Bioakkumulation und ihrer langen Halbwertszeit ist der Mensch weiterhin den toxischen Wirkungen von PCB ausgesetzt. Bisherige Studien haben auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber polychlorierten Biphenylen und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einiger Krebsarten (Brust-, Prostata-, Hoden-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs) hingewiesen; es wurde auch vermutet, dass diese Verbindungen als Störfaktoren des Hormonsystems wirken und Unfruchtbarkeit sowie andere hormonell bedingte Störungen verursachen können. PCB reichern sich über die Nahrungskette in Organismen an, so dass die Nahrung die Hauptexpositionsquelle für den Menschen darstellt: Sie macht über 90 % der Exposition aus, wobei die höchsten Konzentrationen in Fisch (wie Lachs und Schalentieren), Milchprodukten (insbesondere Milch und Butter) und tierischem Fett zu finden sind. Darüber hinaus stellen Müllhalden, die illegale Entsorgung von Ölabfällen und die Verbrennung bestimmter Abfallprodukte in Verbrennungsanlagen Quellen der Umweltverschmutzung dar. Die höchsten PCB-Konzentrationen in der Umwelt wurden Anfang der 1970er Jahre festgestellt; seitdem sind die Konzentrationen von polychlorierten Biphenylen in allen Umweltbestandteilen (Wasser, Luft, Erde und Sedimente), in Fischen, in anderen Nahrungsmitteln und schließlich auch im Menschen allmählich zurückgegangen, was darauf schließen lässt, dass die damit verbundenen Risiken ebenfalls abgenommen haben.