African Roots | 22.06.2018

01:27 Min.

| 22.06.2018

Königin von Saba: Eine Reise auf der Suche nach Weisheit

Auch wenn ihre Herkunft umstritten ist, steht die Königin von Saba – auch bekannt als Makeda – im Zentrum der äthiopischen Mythologie. Ihre Begegnung mit Israels König Salomon vor 3.000 Jahren ist legendär.

Wann lebte die Königin von Saba? Man nimmt an, dass sie vor mehr als dreitausend Jahren gelebt hat.

Wofür ist die Königin von Saba bekannt? Um ihren Wissensdurst zu stillen, besuchte die legendäre Königin angeblich Israels weisen König Salomo in Jerusalem. Schriftliche Berichte über diese Begegnung legen nahe, dass sie dem König einen Sohn gebar, der der erste äthiopische König der salomonischen Dynastie werden sollte.

Woher wissen wir von ihrer Existenz? Die Begegnung in Jerusalem ist in verschiedenen Texten dokumentiert, unter anderem in der jüdischen Bibel, im Koran – wo die Königin Bilqis genannt wird – und in einem alten äthiopischen Dokument namens Kebre-Negast, wo sie Makeda genannt wird. Auch im Neuen Testament wird sie als „Königin des Südens“ bezeichnet.

Was ist die Kebre Negast? Der Kebre Negast wurde bereits im vierzehnten Jahrhundert in Äthiopien verfasst. Zu seinen Quellen gehören verschiedene Legenden, das Alte und das Neue Testament sowie ägyptische, arabische und äthiopische Quellen. Das Kebre Negast enthält die detaillierteste Schilderung des Treffens der Königin mit König Salomo. Der Geschichte zufolge verbrachte Salomo, nachdem er Makeda von seiner Weisheit überzeugt hatte, die Nacht mit ihr. Aus dieser Verbindung geht die Geburt von König Menelik I. hervor, dem Begründer der salomonischen Dynastie in Äthiopien, die bis zur Absetzung von Kaiser Haile Selassie im Jahr 1974 regierte.

Aber woher kam die Königin von Saba? Die Herkunft der Königin von Saba ist nach wie vor umstritten. Die Äthiopier beanspruchen sie als ihre eigene Königin, ebenso wie die Jemeniten, die glauben, dass der Name „Saba“ eine Anspielung auf das jemenitische Königreich Saba ist. Die Äthiopier glauben, dass sich ihr Palast in der nordäthiopischen Stadt Aksum befand, wo noch heute Ruinen besichtigt werden können.

Wer wird von der Königin von Saba inspiriert? Die Begegnung einer Königin und eines Königs, die von Wissensdurst getrieben waren, ist bis heute eine Quelle der Inspiration für viele. Menschen auf der ganzen Welt bringen ihre Wertschätzung auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck: sei es in Gemälden, Gedichten, Skulpturen oder anderen Mitteln. Da es in der Geschichte der Königin um Liebe, Einheit und Freundschaft geht, findet sie auch heute noch Beachtung.

Mantegaftot Sileshi und Getachew Tedla Haile-Giorgis haben zu diesem Paket beigetragen. Es ist Teil der DW-Sonderreihe „African Roots“, die der afrikanischen Geschichte gewidmet ist, eine Kooperation mit der Gerda Henkel Stiftung.

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