Familie:

Nachtschattengewächse (Solanaceae)

Weitere Namen:

Bitterer Nachtschatten, Bittersüß, Blauer Nachtschatten, Kletterbittersüß, Kletternder Nachtschatten, Tödlicher Nachtschatten, Hartriegel, Dulcamara, Europäischer Bittersüß, Felonwood, Felonwort, Giftbeere, Scharlachbeere, Sternschnuppe, Veilchenblüte, Holziger Nachtschatten.

Herkunft und Verbreitung:

Nachdem er als kultivierte Zierpflanze aus Eurasien nach Nordamerika eingeführt wurde, verbreitete sich der Bittersüße Nachtschatten in den gesamten USA, wobei er in den östlichen und nördlich-zentralen Staaten am häufigsten vorkam. In Ohio ist der Bittersüße Nachtschatten im ganzen Bundesstaat verbreitet. Man findet die Art in Dickichten, Hecken, Gräben, Bachufern, Sümpfen, Sumpfwäldern, Laubwäldern, Brachflächen, an Straßenrändern, Bahnlinien, in Obstplantagen und an den Rändern landwirtschaftlicher Nutzflächen. Der Bittersüße Nachtschatten bevorzugt nährstoffreiche Böden in Gebieten, die während eines Teils des Jahres feucht oder sogar staunass sind. Das Unkraut verträgt Schatten.

Pflanzenbeschreibung:

Der Bittersüße Nachtschatten ist eine mehrjährige, kletternde oder hängende Rebe, die sich durch Samen und Verwurzelung an den Knoten der herabhängenden Stängel vermehrt. Er unterscheidet sich von anderen Weinreben durch seine hohlen, an der Basis verholzten Stängel und die ovalen, spitz zulaufenden Blätter. Am Blattstiel (Blattstiel) sind an der Basis der größeren Blätter 2 gegenüberliegende Lappen befestigt, die bei den kleineren Blättern fehlen. Daher hat die Pflanze zwei Blattformen, die zusammen mit den blauvioletten Blüten und den leuchtend roten Beeren zur Unterscheidung von anderen Nachtschattenarten dienen können. Alle Teile der Pflanze verströmen einen unangenehmen Geruch, wenn sie gequetscht werden.

  • Sämlinge und Triebe:

    Junge Stängel und Blätter sind im Allgemeinen behaart

  • Stängel:

    Die Stängel sind hohl, schlank, leicht behaart und an der Basis holzig. Sie können grün, dunkelrot oder schwarz sein und bis zu einem Meter lang werden. Die Stängel klettern oder ziehen sich am Boden entlang. Die niederliegenden Stängel können an den Knoten wurzeln.

  • Blätter:

    Die Blätter sind oval mit einer spitzen Spitze. Größere Blätter haben an der Basis 2 Lappen oder Fiederblättchen, bei kleineren Blättern fehlen diese Lappen. Die Blätter sind wechselständig (1 Blatt pro Knoten), 2 bis 5 cm lang, dunkelgrün mit violettem Schimmer und mit langen Blattstielen (Petiolen) an den Stängeln befestigt. Die Blattränder sind glatt. Das Laub verströmt einen starken unangenehmen Geruch, wenn es gequetscht wird.

  • Blüten:

    Die Blüten bestehen aus 5 blau-violetten (selten weißen) Blütenblättern, die an der Basis vereinigt sind, tief 5-lappig und oben sternförmig und etwa 1/2 Zoll breit. Aus der Mitte jeder Blüte ragt eine gelbe Säule hervor, die aus verschmolzenen Staubbeuteln besteht. Die Blüten erscheinen in verzweigten, hängenden Trauben, die am Hauptstamm gegenüber den Blättern hängen.

  • Früchte und Samen:

    Die Früchte sind ovale, dünnhäutige, saftige, leuchtend rote Beeren, die etwa 3/8 Zoll breit sind und viele scheibenförmige, hellgelbe Samen enthalten.

Ähnliche Arten:

Einjährige Nachtschattenarten (Solanum spp.) sehen vegetativ ähnlich aus, haben aber weiße Blüten und schwärzliche Beeren, während die Blüten des Bittersüßen Nachtschattens blau-violett und seine Beeren leuchtend rot sind.

Biologie:

Die Blütezeit liegt zwischen Mai und September. In Gegenden mit strengen Wintern sterben die Pflanzen in der Regel bodennah ab; in Gegenden mit milderen Wintern können die Stängel jedoch überdauern und dick und holzig werden. Der Bittersüße Nachtschatten überlebt den Anbau nicht. Da er als Zwischenwirt für allgemeine Schädlinge wie den Kartoffelkäfer dient, kann der Bittersüße Nachtschatten indirekte Schäden an Kulturen verursachen.

Toxizität:

Die Blätter gelten als mäßig giftig, wenn sie verschluckt werden, und über die Toxizität der Beeren herrscht Uneinigkeit. Einige sagen, dass Lähmungen bei Menschen auftreten können, die nur 6 Beeren gegessen haben. Es sind Fälle von Vergiftungen bei Rindern, Pferden und Schafen dokumentiert. Die Konzentration der giftigen Verbindungen in der Pflanze kann je nach Wachstumsstadium variieren, und die chemischen Bestandteile können von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Ungeachtet dessen sollten Blätter und Beeren der Pflanze als giftig angesehen werden.

Fakten und Volkskunde:

  • ‚Solanum‘ wurde vom gleichen lateinischen Wortstamm wie ‚Trost‘ abgeleitet und wurde wahrscheinlich als Name für dieses Unkraut wegen seiner vielen medizinischen Verwendungen gegeben.

  • ‚Dulcamara‘ ist eine Kombination aus lateinischen Wörtern, die „süß-bitter“ bedeuten.

  • Der gebräuchliche Name bezieht sich auf ein Gift im bittersüßen Nachtschatten, das bei Einnahme einen bitteren und dann süßen Geschmack hinterlässt.

  • Der bittersüße Nachtschatten wurde zur Behandlung von Asthma, Bronchitis, Gelbsucht, Nierenproblemen, Rheuma, Hautkrankheiten, Syphilis und zur Bekämpfung von Hexerei verwendet.

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