- Die Anatomie von Schlafapnoe und Schnarchen
- Schnarchen
- Schlafapnoe: Einführung und Diagnose
- Teil 1 – Änderung des Lebensstils
- Teil 2 – Chirurgie
- Teil 3 – CPAP
Eine Vielzahl von Störungen kann auftreten, wenn der stark säurehaltige Inhalt des Magens in den Rachen zurückfließt. Diese Störung wird als gastroösophageale Refluxkrankheit (abgekürzt GERD) bezeichnet, wenn in erster Linie die Speiseröhre betroffen ist. Wenn Kehlkopf und Rachen betroffen sind, spricht man von der laryngopharyngealen Refluxkrankheit (LPRD). Auf dieser Seite werden die Ursachen und die Behandlung der LPRD näher beschrieben.
HINTERGRUND
Bevor wir die LPRD erörtern, ist es nützlich, die normale Funktion des oberen Verdauungssystems zu verstehen. Wenn wir schlucken, gelangt die Nahrung vom Rachen durch die Speiseröhre in den Magen. Diese Nahrung regt die
Produktion von sehr starken und sauren Verdauungssäften im Magen an. Diese Säfte beginnen mit der Zersetzung der Nahrung, damit sie im Darm aufgenommen werden kann. Da sie so ätzend sind, können die Verdauungssäfte Verletzungen verursachen, wenn sie außerhalb des Magens gelangen. Die Speiseröhre hat zwei Bereiche, die als Ventile oder Schließmuskeln fungieren, um zu verhindern, dass die Magensäure rückwärts die Speiseröhre hinauffließt. Ein Schließmuskel befindet sich direkt oberhalb der Stelle, an der die Speiseröhre auf den Magen trifft. Der andere Schließmuskel befindet sich am oberen Ende der Speiseröhre im unteren Halsbereich. Beide Schließmuskeln sollten in Ruhe kontrahiert bzw. geschlossen sein und sich beim Schlucken entspannen. Reflux tritt auf, wenn die Schließmuskeln nicht gut funktionieren und daher zulassen, dass der starke Inhalt die Speiseröhre wieder hinaufwandert. Wenn der saure Inhalt in den Rachen austritt, ist eine der ersten Strukturen, mit denen er in Berührung kommt, der Kehlkopf (Stimmlippenkasten).
WIE DIE LARYNGOPHARYNGEALE REFLUXERKRANKUNG DEN LARNYX BEEINFLUSST
Die Auskleidung des Kehlkopfes und des oberen Rachens oberhalb des oberen Ösophagussphinkters hat keine so starke Schutzauskleidung wie die Speiseröhre. Wenn saurer Mageninhalt refluxiert, wird der Kehlkopf gereizt und entzündet. Häufig ist der hintere Teil des Kehlkopfs zuerst betroffen. Zu den Symptomen dieser Refluxreizung gehören:
- Heiserkeit
- Halsschmerzen
- häufiges Räuspern und Husten
- ein Kloß- oder Kitzelgefühl im Hals
- ein bitterer Geschmack im Mund
- plötzliche Kurzatmigkeit oder Erstickungsgefühl
Das Foto rechts zeigt eine Entzündung aufgrund von Reflux (am Pfeil). Die weißen Bänder, die das umgekehrte „V“ bilden, sind die Stimmlippen. Der hintere Teil der Öffnung in die Luftröhre (die so genannte hintere Glottis) ist aufgrund der Säurereizung verdickt.
IST HERZBRAND IMMER MIT REFLUX VERBUNDEN?
Nein, es kann häufig Reflux ohne Sodbrennen auftreten. In vielen Fällen tritt der Reflux in der Nacht auf, wenn wir uns hinlegen. In der Horizontalen kann der Mageninhalt leichter rückwärts die Speiseröhre hinauffließen. Andere Personen verspüren einfach kein Sodbrennen, obwohl ein Reflux vorhanden ist.
WIE WIRD DIE REFLUXKRANKHEIT DIAGNOSIERT?
Die Diagnose der Refluxlaryngitis erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlichen Untersuchungsbefunden und verschiedenen diagnostischen Tests. Die klassischen Symptome des Refluxes sind die oben beschriebenen: Heiserkeit, Halsschmerzen, häufiges Räuspern, ein Kloß- oder Kitzelgefühl im Hals und häufiger Husten.
Die körperliche Untersuchung erfordert eine sorgfältige Untersuchung des Kehlkopfes. Die häufigste Entzündungsstelle ist der hintere Teil des Kehlkopfes. Dies ist die erste Stelle, an der refluxierte Säure mit dem Rachen in Berührung kommt. Die Rachenschleimhaut entzündet sich, was sich in Form von Rötungen und Schwellungen bemerkbar macht. Auch die Stimmlippen selbst können geschwollen sein.
Es gibt verschiedene diagnostische Tests, die bei der Diagnose von Reflux helfen können. Ein Barium-Schlucktest ist eine Untersuchung, bei der man eine Kontrastmittellösung schluckt, während Röntgenaufnahmen gemacht werden. Wenn zum Zeitpunkt der Untersuchung ein Reflux vorhanden ist, wird er auf den Röntgenbildern sichtbar. Ein genauerer Test ist die so genannte 24-Stunden-pH-Sonde. Bei dieser Untersuchung wird ein kleiner flexibler Katheter durch die Nase in die Speiseröhre eingeführt. Spezielle Sonden am Katheter messen kontinuierlich den Säuregehalt in der Speiseröhre. Nach 24 Stunden wird der Katheter entfernt, und die von der Sonde aufgezeichnete Säuremenge gibt Aufschluss über das Ausmaß des Refluxes.
WIE WIRD GERD BEHANDELT?
VORBEUGUNG/LEBENSSTILÄNDERUNG
Die erste Behandlungslinie bei Reflux ist die Vorbeugung. Der wichtigste Schritt besteht darin, die Exposition gegenüber Faktoren zu minimieren, die die normale Funktion des Speiseröhrenschließmuskels beeinträchtigen. Dazu gehören Koffein, Schokolade, Pfefferminzbonbons, Tabak, kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol und bestimmte scharfe Speisen.
Die Mahlzeiten sollten mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Essen im Magen regt die Säureproduktion an. Wenn jemand isst und sich dann hinlegt, kann der saure Mageninhalt leichter wieder die Speiseröhre hinauf in den Rachen gelangen.
Eine weitere nützliche Behandlung besteht darin, das Kopfende des Bettes um 4 bis 6 Zoll zu erhöhen. Einfach auf zusätzlichen Kissen zu schlafen, hilft nicht, da dies den Magen beugt und den Reflux sogar verschlimmern kann. Wenn das gesamte Bett nach oben gekippt wird, verringert die Schwerkraft den Rückfluss der Säure.
MEDIKAMENTE
Wenn diese Maßnahmen nicht wirken oder der Reflux schwer ist, können Medikamente hilfreich sein. Die meisten Medikamente reduzieren den Säuregehalt des Mageninhalts, erhöhen die Aktivität des Speiseröhrenschließmuskels oder steigern die Beweglichkeit des Magens.
Es gibt zwei gängige Gruppen von „Säureblockern“. Diese Medikamente reduzieren zwar nicht den Reflux, aber sie verringern dessen Säuregehalt. Die erste Gruppe wird „H-2-Blocker“ genannt, weil sie den Histamin-2-Rezeptor blockieren, der für die Magensäureproduktion wichtig ist. Diese Medikamente sind jetzt rezeptfrei erhältlich.
Eine zweite Gruppe von Medikamenten, die den Säuregehalt des Magens reduziert, werden Protonenpumpenhemmer genannt. Diese Medikamente reduzieren die Aktivität eines Prozesses, der Protonen durch die Zellmembran „pumpt“. Dieses Pumpen von Protonen ist wichtig, um den Säuregehalt des Magens zu erhöhen. Beispiele hierfür sind Omeprazol (Prilosec) und Lansoprazol (Prevacid).
Ein weiteres häufig verwendetes Medikament ist Metoclopramid (Reglan), das sowohl die Aktivität des Schließmuskels als auch die Magenmotilität erhöht.
OPERATION
Schließlich kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, wenn der Reflux besonders schwer ist und nicht auf Medikamente oder andere Behandlungen anspricht. Beim häufigsten chirurgischen Eingriff, der so genannten Fundoplikatio, wird ein Teil des Magens um die Speiseröhre herum genäht, um deren unteres Ende zu verengen. Diese Operation kann durch kleine Schnitte im Bauch mit speziellen Teleskopen, den Endoskopen, durchgeführt werden.