Falldarstellung:

Eine 61-jährige Frau mit Bluthochdruck, die mit Olmesartan behandelt wurde und bei der vor kurzem ein Schlaganfall diagnostiziert wurde, wurde wegen eines seit einem Monat wiederkehrenden nicht blutigen Erbrechens und wässriger Diarrhoe eingeliefert. Ihre Symptome begannen 1 Monat zuvor nach einem Campingausflug. Seitdem hatte sie fünfmal täglich wässrigen Durchfall und klares Erbrechen, was zu einem ungewollten Gewichtsverlust von 15 Pfund führte, der mehrere Besuche in der Notaufnahme zur Folge hatte. Vor ihrer Einlieferung wurde eine Koloskopie durchgeführt, die eine mikroskopische Kolitis ergab, und sie wurde vor kurzem auf Budesonid umgestellt, ohne dass sich die Symptome verbessert hätten. Sie verneinte Hämatochezie, Bauchschmerzen, Meläna, Hämatemesis, Fieber oder Schüttelfrost. Die Überprüfung des Systems ergab keine weiteren Beschwerden, mit Ausnahme einer Dysarthrie, die auf ihren kürzlichen Schlaganfall zurückzuführen ist. Sie leugnete, in letzter Zeit gereist oder krank gewesen zu sein.

Die körperliche Untersuchung ergab eine krank aussehende Frau. Die Schleimhäute waren trocken, was auf eine Dehydrierung hindeutet. Die neurologische Untersuchung ergab eine Dysarthrie und eine rechte Gesichtslähmung. Es gab keine weiteren signifikanten Befunde. Das anfängliche Blutbild und die chemische Untersuchung ergaben eine Hypokaliämie von 3,0 mmol/L, eine Kontraktionsalkalose mit einem Bikarbonat von 13 mmol/L und eine AKI mit Cr 2,61 mg/dL. Stuhlkulturen, Eizellen und Parasiten waren negativ. Die Elektrolyte wurden ersetzt und sie wurde aggressiv hydriert, wobei sich die Nierenfunktion verbesserte. Trotz Antiemetika kam es weiterhin zu starkem Erbrechen und trotz antidiarrhoischer Medikamente zu schwerem wässrigem Durchfall. Ein EGD wurde durchgeführt und war normal. Budesonid wurde abgesetzt, da keine Besserung eintrat. Es wurde vermutet, dass Losartan die Ursache für ihre mikroskopische Kolitis war, und es wurde abgesetzt, wobei sich Durchfall und Erbrechen besserten. Sie wurde ohne Antiemetika oder Antidiarrhoika nach Hause entlassen.

Diskussion:

Die mikroskopische Kolitis ist durch eine histologische Entzündung in einer endoskopisch normalen Kolonschleimhaut gekennzeichnet. Die Patienten haben typischerweise chronische wässrige Durchfälle von bis zu 2 l/Tag ohne Blutungen, die oft mit Stuhldrang, Übelkeit und unklaren Bauchschmerzen einhergehen. Die Symptome treten in der Regel intermittierend auf, können aber auch kontinuierlich sein. Die Diagnose wird durch eine Koloskopie gestellt. Die Kolonschleimhaut erscheint normal, aber Kolonbiopsien zeigen eine Kolitis ohne Schleimhautgeschwüre. Die mikroskopische Kolitis kann idiopathisch sein oder durch Medikamente verursacht werden, wobei NSAIDS, PPIs, Ticlopidin und Sertralin am häufigsten sind. Andere Medikamente, die mit mikroskopischer Kolitis in Verbindung gebracht werden, sind Simvastatin, Lisinopril und Olmesartan. Die Behandlung der mikroskopischen Kolitis kann so einfach sein wie das Absetzen des verursachenden Mittels. Wenn eine medikamentöse Therapie erforderlich ist, ist das Mittel der ersten Wahl Budesonid, gefolgt von Aminosalicylat und Cholestyramin.

Schlussfolgerungen:

Dieser Fall zeigt, dass Medikamente die Ursache für schwere chronische Durchfälle im Zusammenhang mit mikroskopischer Kolitis sind. Die Diagnose einer mikroskopischen Kolitis sollte eine sorgfältige Überprüfung der verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Medikamente durch Krankenhausärzte nach sich ziehen, da das einfache Absetzen der schädigenden Mittel bei solchen Patienten zu einer raschen Besserung der Symptome führt.

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