Getreide, jemand? Zeigen Sie einem Kind ein Foto von einem Vogel mit einem außergewöhnlich großen Schnabel, und es wird Ihnen sagen, dass es ein Tukan ist! Der Tukan, der wohl bekannteste tropische Vogel, ist ein Symbol für Verspieltheit und Intelligenz, das von Werbetreibenden und Geschäftsinhabern sehr erfolgreich eingesetzt wird. Es gibt mehrere Arten von Vögeln in der Familie der Tukane, einige mit Namen wie Aracari oder Tukanet, aber sie alle haben diesen großen, komischen Schnabel.
Warum hat der Tukan einen Schnabel, der viermal so groß wie sein Kopf und fast so lang wie der Rest seines Körpers sein kann? Manche sagen, dass der große und leuchtend bunte Schnabel dazu dient, potenzielle Partner anzulocken. Andere vermuten, dass er nützlich ist, um Raubtiere oder andere Wildtiere, die mit dem Tukan um Nahrung konkurrieren könnten, zu verscheuchen. Wieder andere glauben, dass es sich um eine Anpassung handelt, die es dem Tukan ermöglicht, Nahrung weit draußen an den Enden von Ästen zu erreichen, die nicht stark genug sind, um den Vogel selbst zu halten. Es ist bekannt, dass Tukane tief in Baumhöhlen vordringen, um anderen Vögeln die Eier zu entreißen, oder dass sie sich tief in ihre eigenen Nisthöhlen eingraben, um sie auszuräumen, und man hat Paare dabei beobachtet, wie sie sich in einem Balzritual gegenseitig Früchte zuwarfen. Egal, für welchen Zweck man sich entscheidet, der Schnabel des Tukans ist ein sehr nützliches Werkzeug!
Der berühmte Schnabel des Tukans ist leicht, aber kräftig gebaut und hohl, abgesehen von einem Netz knöcherner Fasern, die kreuz und quer durch die Spitze verlaufen und für Stärke und Halt sorgen. Er besteht aus Keratin, dem gleichen Material, aus dem auch unsere Haare und Fingernägel gemacht sind. Dank seines leichten Schnabels kann der Tukan auf den dünnsten Ästen hocken, um nach den reifsten Früchten zu greifen!
Das Wort „Tukan“ kommt von dem Geräusch, das der Vogel macht. Ihr Gesang ähnelt oft dem Quaken von Fröschen. Tukane kombinieren ihre umfangreichen Gesänge mit klopfenden und klappernden Geräuschen aus ihrem Schnabel. Viele Tukane geben bellende, krächzende und knurrende Laute von sich, und Bergtukane geben schreiende Laute von sich, die denen eines Esels ähneln. Die Weibchen haben in der Regel eine höhere Stimme als die Männchen.
Auch wenn Tukane und Spechte nicht so aussehen, als hätten sie viel gemeinsam, gehören sie doch zur gleichen taxonomischen Ordnung (Piciformes) und haben vieles gemeinsam. Wie Spechte – und die Papageien und Aras, mit denen sie den Wald teilen – sind Tukane zygodaktylus, das heißt, sie haben zwei Zehen, die nach vorne und zwei, die nach hinten zeigen. Diese Fußkonstruktion sorgt für Stärke und Stabilität, wenn sie sich durch dichtes Geäst, an Baumstämmen hinauf und hinunter oder in Baumhöhlen hinein und wieder heraus bewegen.
Sowohl Tukane als auch Spechte haben eine Zunge, die lang, schmal und federartig ist. Die Borsten auf beiden Seiten der Zunge helfen den Vögeln, Nahrung zu fangen und zu schmecken, bevor sie sie in den Rachen befördern. Außerdem haben Tukane und Spechte kurze, steife Schwanzfedern, die sogenannten Rektrices, und nisten in Baumhöhlen. Sowohl Tukane als auch Spechte sind meist glänzend schwarz, aber je nach Art sind sie mit leuchtenden weißen, gelben, orangen, roten und grünen Farben geschmückt.