Das Specialized Stumpjumper Comp Alloy ist nicht nur das teuerste Bike der Testgruppe, sondern auch das schwerste und mit einer relativ niedrigen Ausstattung. Nichtsdestotrotz entpuppte es sich am Ende als eines der Lieblingsbikes unserer Testcrew und das aus gutem Grund.
Einen Überblick über die Testflotte finden Sie unter Das beste Budget-Trailbike 2019 – 11 Mountainbikes im direkten Vergleich
Wer ein erschwingliches Trailbike sucht, muss bei einem Specialized trotzdem tief in die Tasche greifen. Das Stumpjumper Comp Alloy 29 ist das erschwinglichste Modell im Portfolio, auch wenn es mit 3.099 € nicht billig ist. Wenn man sich die Spezifikationen ansieht, scheint es ein eher unattraktives Angebot zu sein: SRAM NX Eagle-Antrieb, Guide R-Bremsen und eine FOX 34 Rhythm-Gabel – gemessen am Preis würde man mehr für sein Geld erwarten. Aber das Specialized hat etwas, das den höheren Preis rechtfertigt: einen hochwertigen Rahmen. Das Rad sieht toll aus und verfügt über einige pfiffige Details. Die Rippen des speziell angefertigten Kettenstrebenschutzes reduzieren Kettenschlaggeräusche auf ein Minimum, das tief liegende Oberrohr bietet maximale Bewegungsfreiheit, die Geometrie lässt sich über einen Flip-Chip einstellen und das Gewinde-Tretlager erleichtert die Wartung. Wie das Carbon-Modell hat auch das Aluminium-Pendant eine asymmetrische Verstrebung zwischen Ober- und Sitzrohr, die für optimale Steifigkeit sorgen soll. Das 14,9 kg schwere Rad bietet 150 mm Federweg vorne und 140 mm hinten. Es rollt auf 2,6″ Specialized Butcher- und Purgatory-Reifen vorne bzw. hinten. Allerdings sind die Reifen etwas schmaler als vergleichbare MAXXIS oder Schwalbe Modelle.
Das Specialized Stumpjumper ist ein Ein-Bike-Köcher, mit dem man garantiert auf jedem Trail eine gute Zeit hat!
Das Specialized Stumpjumper Comp Alloy 29 im Detail
Gabel FOX 34 FLOAT Rhythm 150 mm
Dämpfer FOX FLOAT DPS 140 mm
Bremsen SRAM Guide R 200/180 mm
Schaltwerk SRAM NX Eagle
Sattelstütze X-Fusion Manic 150 mm
Vorbau Specialized Trail 45 mm
Lenker Specialized Trail 780 mm
Laufräder Roval Traverse 29″
Reifen Specialized Butcher/Purgatory 2.6″
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sitzrohr | 380 mm | 410 mm | 455 mm | 505 mm |
Top Rohr | 573 mm | 597 mm | 628 mm | 662 mm |
Kopfrohr | 100 mm | 100 mm | 125 mm | 140 mm |
Kopfwinkel | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° |
Sitzwinkel | 74,8° | 74,8° | 74,8° | 74,8° |
Kettenstreben | 437 mm | 437 mm | 437 mm | 437 mm |
BB Drop | 33 mm | 33 mm | 33 mm | 33 mm |
Radstand | 1,151 mm | 1.171 mm | 1.201 mm | 1,232 mm |
Reichweite | 405 mm | 425 mm | 445 mm | 470 mm |
Stapel | 619 mm | 619 mm | 642 mm | 656 mm |
Das Specialized Stumpjumper Comp Alloy 29 im Test
Zur Sitzposition gibt es nur eines zu sagen: Ultrabequem. Dennoch lohnt es sich, den Sattel nach vorne zu schieben, um nicht mit zu viel Gewicht auf dem Hinterrad zu pedalieren. Die Federung ist sehr sensibel, neigt aber zum Wippen der Pedale. Der Griff zum Steigschalter am Dämpfer ist bei den Anstiegen praktisch Pflicht. Wenn Sie das getan haben, bringt Sie das Stumpjumper mühelos lange, steile Anstiege hinauf. Überraschenderweise haben wir das Gewicht des Bikes beim Bergauffahren kaum bemerkt. Im Gegenteil, das Stumpy ist wie geschaffen für lange Fahrten.
Es ist ein Phänomen: Auf einem Specialized fühlt man sich sofort wohl. Das liegt in der Regel an der moderaten Geometrie, und das Stumpy ist da keine Ausnahme. Nach den Zahlen zu urteilen, ist es sehr konservativ, fast altmodisch. Aber das merkt man auf dem Trail nicht, denn die Agilität und der Pop des Specialized lassen einen von einem Ohr zum anderen grinsen. Die Federung absorbiert mühelos kleine und schnell aufeinanderfolgende Schläge. Allerdings fehlt es ihr an der Fähigkeit, harte Landungen zu bewältigen, bei denen sie durchschlägt. Aggressiven Fahrern wird empfohlen, die Progression mit Hilfe von Volumenspacern im Dämpfer zu erhöhen. Mit dem Stumpy als Waffe Ihrer Wahl können Sie problemlos lange und raue alpine Abfahrten in Angriff nehmen oder sich sogar für das eine oder andere Enduro-Rennen anmelden, sofern Sie zuvor die Bremsen aufrüsten. Allerdings ist es aufgrund seines kurzen Reach auch nicht das ruhigste Bike im Testfeld.
Weniger ist mehr! Specialized beweist, dass ein Bike auch ohne extreme Geometrie sehr gut sein kann.
Fazit
Das Specialized Stumpjumper Comp Alloy 29 überzeugte unsere Testcrew mit seinem hochwertigen Rahmen sowie dem schön ausgewogenen und spaßigen Handling. Außerdem ist das Rad sehr komfortabel und perfekt für lange Fahrten geeignet. Der Hinterbau könnte für aggressives Fahren etwas mehr Progression vertragen, und der Kletterschalter ist eine Notwendigkeit, auf die es nicht verzichten kann. Ein Schnäppchen ist es auch nicht.
Tops
- Viel Spaß
- Leicht, intuitive Handhabung
- ästhetisch ansprechend
- vielseitig
Flops
- Pedal
Fahren Eigenschaften
12
Bergauf
1
- träge
- effizient
Gängigkeit
2
- schwerfällig
- verspielt
Stabilität
3
- nervös
- sicher
Handling
4
- anspruchsvoll
- ausgewogen
Federung
5
- hart
- plüschig
Spaßfaktor
6
- geplant
- mopsig
Geldwert
7
- schlecht
- sehr gut
Technische Daten
Specialized
Stumpjumper Comp Alloy 29
Größen: S M L XL
Gewicht: 14,90 kg
Federweg (f/r): 150/140 mm
Laufradgröße: 29″
Preis: € 3.099
Verwendungszweck
XC 8 Trail 9 Enduro 10 Downhill 11
Für mehr Infos auf: specialized.com
Das Testfeld
Einen Überblick über die Testflotte gibt es unter Das beste Budget-Trailbike 2019 – 11 Mountainbikes im direkten Vergleich
Alle Bikes im Test: Canyon Spectral CF 7.0 | FOCUS JAM 6.8 NINE | Giant Trance 29 2 | MERIDA ONE FORTY 800 | Propain Tyee AM Performance | RADON SLIDE TRAIL 8.0 | ROSE PIKES PEAK AM1 | SCOTT Genius 950 | Trek Remedy 8 | YT JEFFSY 27 AL Base
Worte &Fotos: Christoph Bayer